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Grußwort

Vom 15. – 17.07.2005 konnten wir das 125 jährige Jubiläum unserer Tageseinrichtung feiern

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In der 125 jährigen Geschichte unserer Einrichtung hat es viele bedeutsame Termine, Entwicklungen und Veränderungen gegeben. Immer waren es Bürger, kirchlich und politisch Verantwortliche, denen das Wohl der Kinder unserer Stadt am Herzen lag. So können wir im Stadt- und Kirchenarchiv spannendes und interessantes aus unserer Gründerzeit finden, in der die „Kleinkinderbewahranstalt“ mit vielen Spenden im damaligen „Armenviertel“ der Stadt gegründet wurde, um in der beginnenden Industrialisierung Müttern Arbeit und Kinderaufbewahrung zugleich zu ermöglichen. Sie war die erste im heutigen Werra-Meißner-Kreis und eine der ersten „hessenweit“. Leider verlieren sich die „Archivspuren“ um 1900, und so ist aus mündlichen Überlieferungen bekannt, dass wir wohl auch vor dem 2. Weltkrieg als „Erntekindergarten“ fungiert haben, d.h., dass Mütter die Kinder während der Feldarbeit untergebracht wussten. 

Durch mehrere An- und Umbauten sowie Grundstückserweiterungen im Laufe der Jahrzehnte ist es gelungen, einen guten äußeren Rahmen für unsere heutige Arbeit zu schaffen, auch wenn man unserer Einrichtung mitten im Altstadtring von außen nicht die Raumkapazitäten und Möglichkeiten ansieht. Alt- und Neubau haben ihren mich begeisternden Charme, da sie nicht der quadratisch-praktische Neubau auf der grünen Wiese sind.

Betrachten wir die inhaltlich – pädagogischen Aspekte unserer Einrichtung, so stellt sich ein Gesellschaftsspiegel über 125 Jahre dar – von der Kleinkinderbewahranstalt zum Erntekindergarten, dann zum Kindergarten, ab 1962 um den ersten Hort im Werra-Meißner-Kreis erweitert und schließlich zur Kindertagesstätte als Bildungseinrichtung. In den Vorbereitungen zu unserem Jubiläum stehen wir schon wieder vor Veränderungen, denn ein rasant steigender Bedarf an Schulkindbetreuung stellt uns vor neue Herausforderungen.

Sicher sind wir in den 125 Jahren ein Spiegelbild der sich stetig verändernden Strukturen im Arbeits- und Familienleben und so können wir Eschweger Stadtgeschichte mitschreiben. Hier fällt allerdings auf, dass der Bereich der Kindertagesstätten in den Büchern über Stadtgeschichte, gesellschaftliches Leben, Berichten über Menschen, Soziales oder gar Bildungseinrichtungen nicht vorkommt. Sicherlich ist dies in anderen Städten ähnlich, und so verwundert es auch nicht, dass vielen Bürgern und auch Verantwortlichen deutschlandweit die Geschichte, die inhaltlichen Schwerpunkte der Pädagogik im Kindertagesstättenbereich damals und heute und der gesetzliche Bildungsauftrag, den uns das Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) als Bundesgesetz gibt, nur unzureichend bekannt sind.

[/mls_onehalf] [mls_onehalf] Sich gesellschaftlichen Herausforderungen zum Wohl der uns von Gott und den Eltern anvertrauten Kinder stellen, ist seit der Gründung unserer Einrichtung unser Anliegen. Unsere Hausinschrift „Lasset die Kindlein zu mir kommen“ ist Auftrag, Symbol und Identität zugleich.

Generationen von Kindern, Eltern und Beschäftigten sind bei uns ein- und ausgegangen, haben bei uns gewirkt und ihre „Spuren“ hinterlassen. Viele bringen eines Tages freudig ihre Kinder und Enkel zu uns, weil sie „damals“ auch hier waren.

Mit dem Wissen um 125 Jahre Tradition in diesem Haus schauen wir aber auch nach vorn und sehen, wie sicherlich schon viele unserer Vorgänger, mit einem lachenden und einem weinenden Auge in die Zukunft, doch nur wenn wir versuchen positiv nach vorn zu schauen, können wir diese mit beeinflussen und auch gestalten – zum Wohl der Kinder, denn gerade in der heutigen Gesellschaft sind Kinder in besonderem Maße unser höchstes Gut und unsere Zukunft. Setzen wir Alle alles daran, diese positiv zu gestalten.

Mein Dank und meine Anerkennung gilt in besonderem Maße den Gründern der Kleinkinderbewahranstalt. Sie haben Vorbildliches engagiert und uneigennützig umgesetzt.

Ich danke allen, die seit der Gründung in 1880 in dieser Einrichtung gearbeitet haben und sich für sie eingesetzt haben.

Ich danke allen kirchlichen, städtischen und staatlichen Institutionen, die unsere Kindertagesstätte durch ihre Mittelbewilligungen, ihren fachlichen Rat und ihre Hilfe unterstützen.

Ich danke allen Spendern, die uns im Laufe der 125 Jahre mit Geld und Sachspenden unterstützt haben – vieles in unserem Haus wäre sonst nicht möglich gewesen.

Ich danke den Vertretern unserer Kirchengemeinde, insbesondere unseren Pfarrern Heinrich Mihr und Helge Hofmann, den Verantwortlichen der Stadt Eschwege und den Eltern für die gute Zusammenarbeit.

Unser Jubiläum ist ein guter Anlass nicht nur für Rückblicke, sondern auch für Ausblicke in eine sich schnell verändernde Zeit.

In diesem Sinne darf ich Sie ganz herzlich grüßen

Ihre Heidi Ott [/mls_onehalf]