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Festakt

Festakt zum 125 jährigen Jubiläum am 15.Juli 2005

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Ein stolzes Jubiläum, das wir als Teil der Neustädter Kirchengemeinde am 15. Juli 2005 mit einem Festakt in der fröhlich, feierlich geschmückten Neustädter Kirche feiern durften.

Gäste aus dem kirchlichen und politischen Leben von Stadt, Kreis und Land, Vertreter verschiedener Institutionen, ebenso Eltern, einige ältere Kinder, Nachbarn und weitere Interessierte waren der Einladung gefolgt und wurden nach einem kleinen Stehempfang von Pfarrer Helge Hofmann, als Trägervertreter auf das Herzlichste begrüßt. In seiner Ansprache ging er kurz auf die Entwicklung der Einrichtung ein:

“125 Jahre Evangelische Kindertagesstätte – ein Weg von der Kleinkinderbewahranstalt hin zu einer modernen Tageseinrichtung für Kinder im Vorschulalter, von 3-6 Jahren, und im Hortalter, von 6-12 Jahren. Ein Weg, der sich äußerlich festmacht am Umzug aus der ersten Etage des Hauses Neustadt 15, 1882, in das Haus in der Mauerstraße 46a, dem 1967 und 1999 zwei Erweiterungsbauten folgten.

Ein Weg, der sich weiterhin z.B. festmacht an den finanziellen Beiträgen, die Eltern erbringen müssen. Ich zitiere aus der Ordnung der Kleinkinderbewahranstalt zu Eschwege: „Die Kinder haben wöchentlich, am Montag Vormittag, 10 Pfennige für die mit diesem Tage beginnende Woche mitzubringen.“

125 Jahre Evangelische Kindertagesstätte – ein Weg, mit dem vor allem aber Veränderungen im Blick auf den Inhalt der Arbeit verbunden sind. Ich meine, mit Recht sagen zu dürfen, dass wir uns in der Gestaltung unserer Kindertagesstätten-Arbeit nicht dem Zeitgeist anpassen, uns sehr wohl aber an den sich wandelnden Bedingungen und Erfordernissen unserer Zeit orientieren und darauf konzeptionell reagieren. Waren früher lange Zeit das Erlernen von Ordnung, Reinlichkeit und Gehorsam die obersten Ziele der Kindergartenarbeit, so haben sich die Ziele und Schwerpunkte heute deutlich verändert. Sicher lernen die Kinder heute im Vorgriff auf die beginnende Schulzeit ganz praktische Tätigkeiten wie Schneiden, Kleben, Basteln, Schuhe binden und anderes.
Aber das macht die Inhalte unsere Arbeit längst nicht mehr aus.

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Wenn wir uns bewusst machen, welches die Schlagworte und Probleme unserer Zeit sind – Angst, Sorge, Ellenbogenmentalität, Geiz (der ja bekanntlich geil ist), Mobbing, Leistungsdruck, Ausgrenzung, Sprachlosigkeit aufgrund zunehmenden Fernseh- und Computerkonsums, um nur einige zu nennen – dann ist es uns in unserer Einrichtung das vorrangige Anliegen, demgegenüber Werte wie Vertrauen, Offenheit, Selbstwertgefühl, Achtung und Wertschätzung des anderen in seiner Andersartigkeit, Hilfsbereitschaft, Fähigkeit zum Verzeihen und Vergeben, Liebe und Annahme meiner eigenen Person und Nächstenliebe, orientiert an den Möglichkeiten und Fähigkeiten der Kinder, zu vermitteln. Über die Wichtigkeit und Bedeutung, dies Kindern im Alter ab 3 Jahren weiterzugeben, brauche ich sicher nichts zu sagen. Wir wissen es doch alle, wie wertvoll die Kinderjahre sind, um Werte in ihnen anzulegen, die in der Jugend und im Erwachsenenalter tragen.“

Herbert Fritsche, als Festredner, griff in seiner bekannt humorvollen Art Zitate und Vergleiche aus 2000 Jahren zum Thema Kindererziehung auf. Mit der über 2000 Jahre alten bitterlichen Klage des griechischen Philosophen Sokrates (470-399 v.Chr.) über Kinder und Jugendliche s e i n e r Zeit „Die Kinder von heute lieben den Luxus, haben schlechte Manieren und verachten die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Erzieher“ begann sein Vortrag. Er schilderte die Entstehungsgeschichte, berichtete aus der damaligen Zeit und stellte phantasievoll die Verbindung zum Gesellschafts- und Erziehungsbild zu Zeiten Kaiser Wilhelms dar, indem er Märchenfiguren der damaligen Zeit wie den Suppenkaspar und das funktionierende Kind in den Vordergrund stellte.

Zwischen den Grußworten von Ludger Arnold, als Vorsitzenden der Kreissynode für den Kirchenkreis Eschwege, Waltraud Kirchmeier, der Geschäftsführerin des Verbandes Ev. Tageseinrichtungen für Kinder aus Kassel, Jürgen Zick, Bürgermeister und weiterer Redner wurden die Gäste mit „Kindermund“ Videoeinspielungen unterhalten.

Musikalisch wurde der Festabend von den Sugar-Foot-Stompers umrahmt.

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